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Rezensionen von Büchern aus den Kultur- und Geisteswissenschaften

Thomas Bauer: „Die Vereindeutigung der Welt — Über den Verlust an Mehrdeutigkeit und Vielfalt“

Fragt man die Leute auf der Straße, so würde die große Mehrheit, unabhängig davon, ob sie dies gutheißen würde oder nicht, der Ansicht sein, dass wir in einer liberalen, multikulturell gewachsenen und offenen Gesellschaft lebten. Doch stimmt das wirklich? Wird unsere Welt wirklich immer bunter, komplexer und vielfältiger? Oder erleben wir nicht eher genau die […]

Alan Bennett: „Geht ins Museum“

In der SALTO-Reihe des Wagenbach-Verlags ist ein neues Büchlein von Alan Bennett erschienen, das den schlichten Titel „Geht ins Museum“ trägt. Nun könnte man den Titel einerseits so interpretieren, dass es heißt: Alan Bennett geht ins Museum. Das ist auf jeden Fall richtig, doch auch jene alternative Interpretation, dass es sich um eine Aufforderung an […]

Martin Meyer: „Gerade gestern — Vom allmählichen Verschwinden des Gewohnten“

Die Schweiz. Das Feuilleton der NZZ. Das steht für Gediegenheit. Seriosität. Korreliert man dies mit dem Phänomen des Verschwindens, so entsteht eine leicht melancholische Stimmung, vielleicht gepaart mit einer gewissen Sentimentalität und dem Gedanken, dass die wirklich guten Zeiten immer jene waren, die jetzt unwiederbringlich vorbei sind. In solch eine leicht melancholische Stimmung gehüllt, lassen […]

Maurizio Bettini: „Wurzeln — Die trügerischen Mythen der Identität“

Nichts ist so „präsent, ja so symptomatisch für die heutige Zeit wie die ‚kulturellen Wurzeln‘. Und sie werden je nach Bedarf und Opportunität ausgewählt und dekliniert.“ Dies ist das Resümee eines kleinen Büchleins zum Thema Wurzeln, das im Verlag Antje Kunstmann erschienen ist. Was damit gemeint ist, soll im Folgenden erklärt werden. Maurizio Bettini ist […]

Robert Walser: „Die kleine Berlinerin — Geschichten aus der Großstadt“

Welch eine Freude ist die Lektüre dieser Glanzstücke eines der wichtigsten Feuilletonisten der Kaiserzeit aus dem wilhelminischen Berlin! Robert Walser war natürlich in erster Linie Schriftsteller und betätigte sich nicht zuletzt zum Broterwerb auch nebenbei als Kritiker, Essayist und Feuilletonist für verschiedene Zeitungen, für das Berliner Tageblatt, die Frankfurter Zeitung, die Schaubühne und die Neue […]

Marie Luise Knott: „Dazwischenzeiten — 1930. Wege in der Erschöpfung der Moderne“

Das Jahr 1930 war der Anfang vom Ende der Weimarer Republik, jenes vielleicht aufgrund seiner Rahmenbedingungen von Beginn an zum Scheitern verurteilten Versuches einer ersten demokratischen und parlamentarischen Gesellschaftsordnung auf deutschem Boden. Man muss den Titel genau lesen: Knott spricht nicht von Wegen in die Erschöpfung, sondern von Wegen in der Erschöpfung. Die Erschöpfung ist […]

Oskar Aichinger: „Ich bleib in der Stadt und verreise — Vom Gehen und Verweilen in Wien“

Der Musiker Oskar Aichinger ist kein gebürtiger Wiener, aber er lebt schon seit vielen Jahren in der österreichischen Hauptstadt. Jetzt ist sein Buch mit Spaziergängen durch das heutige Wien im Picus-Verlag erschienen. Es gäbe kaum einen besseren Verlag für seine Veröffentlichung als diesen Verlag, zu dessen Schwerpunkten und Spezialitäten die Reiseliteratur zählt. Man kennt vor […]

Alfred Kerr: „Was ist der Mensch in Berlin? — Briefe eines europäischen Flaneurs“

Schon als der junge Alfred Kerr 1886 in Breslau sein Abitur machte, war er bereits von der aufstrebenden Hauptstadt an der Spree in den Bann gezogen. Breslau war Provinz, trotz seiner immerhin 300.000 Einwohner, aber was war das schon im Vergleich zu den 1,3 Millionen, die damals schon in Berlin lebten?! Knapp acht Jahre später […]

Thomas Hettche: „Unsere leeren Herzen — Über Literatur“

Dieses Buch wirkt seltsam aus der Zeit gefallen. Das ist bitteschön als ein großes Lob zu verstehen! Denn die hierin versammelten Texte sind in der Lage, den Leser mit einem neuen Blick auszurüsten, wenn es um die Beschäftigung mit Literatur geht. Doch worum geht es eigentlich in diesem Buch? Thomas Hettches Essays über Literatur sind […]

Axel Hacke: „Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen“

Der Titel klingt sperrig und erinnert ein wenig an barocke Literatur. Oder an Handke. Aber egal. Axel Hacke ist seit vielen Jahren als Kolumnist für die Süddeutsche Zeitung und als freilaufender Schriftsteller tätig. Jüngst veröffentlichte er sein umfangreiches Kolumnistisches Manifest, das hier auch schon besprochen wurde. Mit diesem Buch hat es etwas Seltsames auf sich. […]

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