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Rezensionen von Büchern aus den Kultur- und Geisteswissenschaften

Dorothee Meyer-Kahrweg, Hans Sarkowicz (Hg.): „Unterwegs in der Geschichte Deutschlands – Von Karl dem Großen bis zur Gegenwart“

Auch im Leben eines Rezensenten gibt es einschneidende Erlebnisse, die die Routinen des Berufsalltags ins Wanken bringen und zu einer Verhaltensänderung führen, die niemand – und zu allerletzt der Rezensent selbst – für möglich gehalten hätte. Ist man durch den gleichmäßigen Zufluss an neuen Büchern, die die Verlage an die eigene Haustür tragen, schon in […]

Britta Böhler: „Der Brief des Zauberers“

Zürich 1936. In Küsnacht sitzt der Zauberer im Exil und schreibt einen Brief an die Neue Zürcher Zeitung, der sein Leben grundlegend verändern sollte – noch einmal, endgültig. Thomas Mann kehrte 1933 von einer Winterreise nach Arosa nicht mehr nach Deutschland zurück. Zu gefährlich war es für ihn dort geworden. In der Schweiz suchte seine […]

Interview mit Tillmann Bendikowski auf der Leipziger Buchmesse 2014 über sein Buch „Sommer 1914“

RALPH KRÜGER: Herr Bendikowski, in Ihrem neuen Buch beschreiben Sie die Stimmung im Sommer 1914 aus fünf verschiedenene Perspektiven, indem Sie auf Tagebucheinträge von fünf Personen aus unterschiedlichen sozialen und lokalen Kontexten zurückgreifen. Die Hauptthese, die Sie in Ihrem Buch vertreten, ist, dass die Legende von einer nationalen „Jubelstimmung“ historisch betrachtet nicht stimmt und dass […]

Tillmann Bendikowski: „Sommer 1914. Zwischen Begeisterung und Angst – wie Deutsche den Kriegsbeginn erlebten“

Im Sommer 1914 herrschte im deutschen Kaiserreich eine allgemeine Kriegseuphorie. Man sehnte einen großen Krieg herbei, der endlich wieder die alte Ordnung stabilisieren würde. – So lautet die offizielle Version der Geschichtsschreibung, die zusammen mit der alleinigen deutschen Kriegsschuld am Ersten Weltkrieg fast hundert Jahre lang in den Schulen gelehrt wurde. Doch diese kollektive Begeisterung […]

Micaela Jary: „Das Bild der Erinnerung“

Im Jahre 2010 wird ein bislang als verschollen geltendes Bild des bekannten jüdischen Malers Leo Reichenstein zur Kunstauktion eingeliefert. Die junge Kunsthistorikerin Anna Falkenberg wird damit beauftragt, eine Expertise zu erstellen, um die Provenienz des Gemäldes zu ergründen und seine Originalität zu bestätigen. Doch so einfach diese Aufgabe klingt, so sehr bringt sie Annas Leben […]

Matthias Stolz: „Deutschlandkarte – 102 neue Wahrheiten“

Die meisten Kampfhunde gibt es in Ostdeutschland, die schlimmsten Autounfälle in Bayern und die meisten Morde in Berlin, wo sonst. Wer mehr wissen möchte, schaut auf die neuen Deutschlandkarten, die seit einigen Jahren im ZEIT-Magazin erscheinen und das Herz jedes Intellektuellen höher schlagen lassen. So bekommt man wöchentlich ein wunderbares Gesprächsthema, das die eigenen Vorurteile […]

Berthold Franke, Ulrich Ribbert, Joachim Umlauf (Hg.): „Kanon und Bestenlisten – Was gilt in der Kultur? Was zählt für Deutschlands Nachbarn?“

Das Wort Kanon ist eine Entlehnung aus lateinisch canon = Norm, Regel, das ursprünglich aus dem Griechischen κανών, kanón = Leitfaden, Maßstab, etwas Mustergültiges, Maßgebendes stammt. Brauchen wir einen Kanon der deutschen Kultur? Sollte es einen verbindlichen Kern kultureller Wissenswerte geben, die an Schüler vermittelt werden sollen? Eine gemeinsame Kultur ist identitäts- und sinnstiftend. Daran […]

Julius H. Schoeps (Hg.): „Preussen – Geschichte eines Mythos“

Und noch ein Preußen-Buch. Die haben in diesen Tagen Hochkonjunktur – kein Wunder, schließlich feiern wir ja den 300. Geburtstag Friedrich des Großen. Doch aus der Vielzahl von Neuerscheinungen zum Thema stricht dieser von Julius H. Schoeps, der von 1991-2007 Professor für Neuere Geschichte an der Universität Potsdam war und bis heute Direktor des Moses […]

Annett Gröschner, Arwed Messmer: „Aus anderer Sicht – Die frühe Berliner Mauer“

„In unserem kollektiven Gedächtnis ist die Mauer ein doppelreihiges Band aus Beton, glatt, weiß und mit einem Rohraufsatz, mit einem sorgsam geharkten, leeren Todesstreifen, auf dem sich lediglich Grenzsoldaten und Kaninchen bewegen, und mit Wachtürmen, die in ihrer Einförmigkeit an die Typologien von Plattenbauten erinnern.“ So beschreiben Annett Gröschner und Arwed Mesmer, die beiden Herausgeber […]

Markus Frenzel: „Leichen im Keller – Wie Deutschland internationale Kriegsverbrecher unterstützt“

Zum Glück gehören Kriegsverbrechen seit Mitte des 20. Jahrhunderts auf deutschem Boden der Vergangenheit an. Aber Deutschland – gerade Deutschland! – ist nach wie vor eine Drehscheibe für internationale Kriegsverbrecher. Wie das möglich ist und was im Einzelnen dahinter steckt, deckt der Reporter und ARD-Mitarbeiter Markus Frenzel in seinem Buch „Leichen im Keller“ auf. Frenzel […]

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