Erich Kästner: „Das Blaue Buch — Geheimes Kriegstagebuch 1941 – 1945“
Ab 1933 gehörte Erich Kästner nicht zu den verbotenen Schriftstellern; aber sein Antrag auf Aufnahme in die Schrifttumskammer wurde abgelehnt, und fortan durfte er in Deutschland keine Bücher mehr veröffentlichen. Er tat es aber doch — mit Pseudonym oder unter dem Namen von Freunden. Auch als seine Bücher auf die Scheiterhaufen der Bücherverbrennungen geworfen wurden, […]
Abdul Abbasi, Allaa Faham: „Eingedeutscht — Die schräge Geschichte unserer Integration“
Zwei junge Männer aus Syrien. Sie leben seit einigen Jahren in Deutschland und studieren hier. Ihr Plan war, ihren Landsleuten etwas die Angst zu nehmen, und eventuell, interessierten Deutschen etwas über den Ursprung ihrer Verhaltensweisen zu erklären. Über diesen Ansatz kamen sie zu ihrer Comedian-Karriere. Denn die Erkenntnis war: Humor muss sein. Durchaus zum Schmunzeln, […]
Marie Luise Knott: „Dazwischenzeiten — 1930. Wege in der Erschöpfung der Moderne“
Das Jahr 1930 war der Anfang vom Ende der Weimarer Republik, jenes vielleicht aufgrund seiner Rahmenbedingungen von Beginn an zum Scheitern verurteilten Versuches einer ersten demokratischen und parlamentarischen Gesellschaftsordnung auf deutschem Boden. Man muss den Titel genau lesen: Knott spricht nicht von Wegen in die Erschöpfung, sondern von Wegen in der Erschöpfung. Die Erschöpfung ist […]
Heinrich August Winkler: “Zerbricht der Westen? — Über die gegenwärtige Krise in Europa und Amerika“
Angesichts der weltpolitischen Lage, den zahlreichen Wahlerfolgen rechtspopulistischer Bewegungen in den USA und Europa sowie der damit einhergehenden allgemeinen Ratlosigkeit der demokratischen Kräfte wäre es ein deutliches Zeichen von Ignoranz, nicht von einer Krise des Westens zu sprechen. Nimmt man dann noch die Finanzkrise, die Flucht- und Migrationsbewegungen hinzu und betrachtet all diese Entwicklungen vor […]
Hans-Peter Föhrding, Heinz Verfürth: „Als die Juden nach Deutschland flohen — Ein vergessenes Kapitel der Nachkriegsgeschichte“
Zunächst stutzt man. Glaubt, den Titel nicht richtig gelesen zu haben. Doch dann packt einen die Neugier, und man schlägt das Buch auf, blättert ein wenig darin herum — und ist gefangen. Das Buch lässt einen nicht mehr los, denn es zieht den Leser mitten hinein in die unmittelbare Nachkriegszeit, als in Deutschland und in […]
Wolfgang Brenner: „Zwischen Ende und Anfang — Nachkriegsjahre in Deutschland“
Die Älteren unter uns haben vielleicht noch von ihren Eltern, die Jüngeren von den Großeltern erzählt bekommen, wie das damals so war: nach Kriegsende und in den ersten Jahren, bevor sich 1949 die beiden deutschen Teilstaaten gründeten. Doch was in diesen Erzählungen an uns Nachgeborene weitergegeben wurde, sind oft schiefe Bilder, die aus den eigenen […]
Gerhard R. Kaiser (Hg.): „Deutsche Berichte aus Paris 1789-1933 – Zeiterfahrung in der Stadt der Städte“
Ah, Paris! Die Stadt der Städte! Paris hat schon immer die Fantasien beflügelt, Emotionen geweckt und Illusionen ausgelöst. Nicht erst als die „Hauptstadt des XIX. Jahrhunderts“, wie sie Walter Benjamin nannte, verzauberte Paris die Reisenden, sondern das war wohl schon immer so. Bestimmt vermochte selbst das antike Lutetia durch seine Größe, seinen Reichtum seinen nternationalen […]
Harald Welzer: „Wir sind die Mehrheit – Für eine Offene Gesellschaft“
In den letzten Jahren sieht man den Soziologen und Mitbegründer der gemeinnützigen Stiftung FuturZWEI, Harald Welzer, immer öfter im Fernsehen, und das ist gut so! Denn im Unterschied zu vielen anderen „Experten“, die von den Medien herangezogen werden, um ihre Beschäftigung mit einem aktuellen Thema mit einer Aura der Wissenschaftlichkeit zu umgeben, handelt es sich […]
Erich Kästner: „Notabene 45 – Ein Tagebuch“
Erich Kästner ist bekannt für seine spitze Zunge und seinen lakonischen Humor. Beides lässt er nicht nur in seinen zahlreichen Romanen, Erzählungen und Gedichten aufblitzen, sondern auch in seinen Tagebuchaufzeichnungen. Als einer, der dageblieben ist, als der Terror des Dritten Reiches die halbe Welt verwüstete, hat er in kleinen unauffälligen Kladden fleißig notiert, was er […]
Eva Menasse: „Lieber aufgeregt als abgeklärt. Essays“
Der Diskurs ist für Eva Menasse „jenes vielstimmige, oft nervige Meinen und Streiten, in dem eine offene Gesellschaft ihre Übereinkünfte und Frontlinien, Tabus und Dringlichkeiten überprüft und verändert“. Es ist die Aufgabe des Schriftstellers, an diesem Diskurs aktiv teilzunehmen und mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg zu halten. Dieses teilnehmende Handeln schließt auch immer […]
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