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Rezensionen von Büchern aus den Kultur- und Geisteswissenschaften

Karl Kraus: “Ausgewählte Werke” in vier Bänden (Hg.: Christian Wagenknecht)

Karl Kraus wurde 1874 Jičín, einer Kleinstadt im heutigen Tschechien, geboren und starb 1936 in Wien. Von 1899 bis 1933 gab er die Zeitschrift „Die Fackel“ heraus, deren alleiniger Autor er die meiste Zeit war; nur vor 1912 gab es noch andere Autoren, wie zum Beispiel Peter Altenberg, Houston Stewart Chamberlain, Egon Friedell, Else Lasker-Schüler, […]

Roger Willemsen: „Wer wir waren“

Wir sind einfach zu nah dran, um das Bild der Gegenwart in seiner Gänze zu erfassen. Schlimmer noch, wir kleben nicht nur mit der Nase an der Bildoberfläche, sondern wir sind ein Teil des Bildes selbst. Wie soll man aus einer solchen Position einen vernünftigen und verständigen Blick auf die eigene Gegenwart werfen? Wäre es […]

Hannah Arendt: „Wir Flüchtlinge“

Ist Hannah Arendts Essay von 1943 in der Lage, einen Beitrag zur Diskussion um die Situation der Flüchtlinge in Deutschland zu liefern? – Diese Frage mag man sich spontan stellen, wenn man das schmale Bändchen aus der „Was bedeutet das alles?“- Reihe des Reclam-Verlages in der Buchhandlung entdeckt. Jüngst als Monografie aufgelegt, soll Arendts Text […]

Thomas Grundmann u. Achim Stephan (Hg.): “Welche und wie viele Flüchtlinge sollen wir aufnehmen? — Philosophische Essays“

Mitte September 2015 fand in Osnabrück die GAP9, eine große Fachtagung für Analytische Philosophie, statt. Kurz zuvor hatte Bundeskanzlerin Merkel, anlässlich der katastrophalen Zustände in den Flüchtlingslagern an der ungarischen Grenze und auf der Balkanroute, ihren berühmten Satz („Wir schaffen das.“) ausgesprochen und die Grenzen für die mehr oder weniger unkontrollierte Einwanderung von Flüchtlingen geöffnet. […]

Rayk Anders: „Eure Dummheit kotzt mich an — Wie Bullshit unser Land vergiftet“

Wenn man die Leute erreichen möchte, so ist es durchaus verständlich und notwendig, laut zu werden und verbal ordentlich auf den Tisch zu hauen. Anders geht es nicht, obwohl man es sich anders wünschte. Insofern ist es nachvollziehbar, dass Rayk Anders einen ziemlich rauen Ton anschlägt, um seine Leserschaft zu erreichen. Und doch ist diese […]

Richard David Precht: „Tiere denken — Vom Recht der Tiere und den Grenzen des Menschen“

Richard David Precht wollte als Kind Zoodirektor werden. Zu Beginn seines Buches schreibt er, der sensible Umgang mit den Tieren und das Verhältnis von Mensch und Tier sei so etwas wie sein „Lebensthema“. Sein Buch handelt von der Schwierigkeit, die ein denkendes Tier hat, wenn es sich eine Vorstellung vom Innenleben anderer Tiere macht. 1997 […]

Daniel Morat u. a.: „Weltstadtvergnügen — Berlin 1890-1930“

Der Berliner Philosoph und Soziologe Georg Simmel hatte 1903 in seinem Vortrag über „Die Großstädte und das Geistesleben“ den Großstädter (und damit natürlich in erster Linie den Berliner!) als einen Menschen charakterisiert, der sich gegen die auf ihn einstürzenden Eindrücke des Großstadtlebens mit einer gewissen Blasiertheit, Intellektualität und Reserviertheit zu behaupten versucht. Was den Großstädter […]

Peter Hoeres: „Die Kultur von Weimar – Durchbruch der Moderne“

Mit seinen rund vier Millionen Einwohnern war Berlin in der 1920er Jahren die drittgrößte Stadt Europas nach London und Paris. Der Erste Weltkrieg war verloren, das Kaiserreich zerschlagen, und die junge Weimarer Demokratie stand auf wackligen Füßen; bald schon lieferten sich Kommunisten und Faschisten – auch und gerade in Berlin – erbitterte Straßenschlachten. Doch gleichzeitig […]

Harald Welzer: „Die smarte Diktatur — Der Angriff auf unsere Freiheit“

Wir leben in einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft und haben ein Wohlstandsniveau erreicht, das historisch und auch im globalen Vergleich einzigartig ist. Uns geht es also gut, ja, sogar sehr gut. — Noch. Wir sind dabei, unsere Freiheit zu verlieren. Mehr noch: Wir geben immer mehr Freiheiten freiwillig ab. Aus unseren noch bestehenden demokratischen Verhältnissen heraus handeln […]

Barbara Hoidn (Hg.): „Demo:Polis — Das Recht auf Öffentlichen Raum“

Kürzlich ging ich mit meiner Kamera auf der Hochterrasse hinter dem neuen Bikini-Haus in Berlin spazieren und fotografierte. Schon nach wenigen Augenblicken trat ein freundlicher Mann in einem dunklen Anzug an mich heran, gab sich als Security zu erkennen und bat mich, das Fotografieren zu unterlassen. Es stellte sich heraus, dass die von der Straße […]

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