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Rezensionen von Büchern aus den Kultur- und Geisteswissenschaften

Uwe Wittstock: „Februar 33 – Der Winter der Literatur

Um es gleich zu Beginn zu sagen: Es ist keine schöne Lektüre, aber wie sollte es auch anders ein?! — Denn der Zeitabschnitt,  um den es in diesem Buch geht — der erste Monat nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 –, war auch ein Monat, in dem sich die gesellschaftlichen Verhältnisse […]

Rüdiger Barth, Hauke Friederichs: „Die Totengräber — Der letzte Winter der Weimarer Republik“

Es ist die Chronik eines angekündigten Untergangs. Die politischen Ereignisse des letzten Winters der Weimarer Republik 1932/33 wiesen alle in dieselbe Richtung. Die Machtübernahme durch die NSDAP am 30. Januar 1933 war die logische Konsequenz, ja: das Ziel dieser Vorbereitungen. Danach vollzog sich sukzessive die Umwandlung der parlamentarischen Demokratie der Weimarer Republik in eine nach […]

Erdmut Wizisla (Hg.): „Benjamin und Brecht — Denken in Extremen“

Es gibt Freundschaften, vor allem zwischen Künstlern und Intellektuellen, die nicht allein im vertraulichen und intimen Umgang miteinander ihren Sinn finden, sondern darüber hinaus auch das intellektuelle Gespräch, ja, die Konfrontation suchen — um der Sache willen und nicht aus persönlichen Motiven der gegenseitigen Anerkennung heraus. Eine solche Freundschaft muss es zwischen Walter Benjamin und […]

Interview mit Norman Ohler am 16.10.15 auf der Frankfurter Buchmesse über sein Buch „Der totale Rausch – Drogen im Dritten Reich“

RALPH KRÜGER: Als Ihr Buch vom Kiepenhauer-Verlag angekündigt wurde, dachte ich zunächst spontan: Bitte nicht noch ein weiteres Buch über das Dritte Reich! Aber Ihr Buch gibt der ganzen Geschichtsschreibung ja noch einmal einen ganz anderen „Twist“, und es hat mich verblüfft, dass man auch siebzig Jahre nach Kriegsende noch etwas finden kann, das unser […]

Riccardo Bavaj: „Der Nationalsozialismus“

Manchmal stellt sich, wenn man ein neues Buch zur Rezension auf den Tisch gelegt bekommt, ein spontaner Reflex ein, der sich später zum Glück als falsch entpuppt. So geschehen auch bei diesem Buch über den Nationalsozialismus. Der erste Gedanke war: Es gibt doch schon einen Haufen Bücher über den Nationalsozialismus, warum also noch eins? Welchen […]

Norman Ohler: „Der totale Rausch – Drogen im Dritten Reich“

Pervitin. Die besten, schlimmsten und unglaublichsten Geschichten schreibt immer noch das Leben selbst. Keine Persiflage auf den nationalsozialistischen Drogenkonsum könnte sich einen besseren Produktnamen für die Volksdroge Metamphetamin ausdenken als die Temmler-Werke in Berlin, die sie in den 1920er Jahren als das bislang wirkungsstärkste „Weckamin“ entwickelt hatten. Pervitin wurde schnell zur ersten nationalsozialistischen Perversion in […]

Timothy Snyder: „Bloodlands – Europa zwischen Hitler und Stalin“

„Mitten in Europa ermordeten das NS- und das Sowjet-Regime in der Mitte des 20. Jahrhunderts vierzehn Millionen Menschen. Der ort, wo alle Opfer starben, die Bloodlands, erstreckt sich von Zentralpolen bis Westrussland, einschließlich der Ukraine, Weißrusslands und der baltischen Staaten. Während der Konsolidierung von Nationalsozialismus und Stalinismus (1933-1938), der deutsch-sowjetischen Besatzung Polens (1939-1941) und des […]

Irina Liebmann: „Stille Mitte von Berlin – Eine fotografische Spurensuche rund um den Hackeschen Markt“

Straßen können Geschichten erzählen und Geschichte erfahrbar machen. Dieser Ansicht ist auch die Autorin Irina Liebmann, die im damaligen Ost-Berlin, der Hauptstadt der DDR, auf Spurensuche nach der Vergangenheit ging. Es war im Jahr 1982, als sie sich unter all den Straßen des alten Berliner Stadtviertels am Hackeschen Markt, zwischen Alexanderplatz und Friedrichstraße gelegen, die […]

Alexander Waugh: „Das Haus Wittgenstein“

Alexander Waugh hat eine Biografie der Familie Wittgenstein verfasst – ein fulminantes Werk von über 440 Seiten. Es ist die „Geschichte einer ungewöhnlichen Familie“, wie es auch im Untertitel heißt. Und in der Tat: Die Wittgensteins sind eine sehr ungewöhnliche Familie gewesen. Vater Karl hatte es als Stahlmagnat zu großem Vermögen gebracht. Im familiären Bereich […]

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