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Rezensionen von Büchern aus den Kultur- und Geisteswissenschaften

Jakob Augstein (Hg.): „Reclaim Autonomy — Selbstermächtigung in der digitalen Weltordnung“

Vor einigen Tagen landete eine Mail im Briefkasten: „Hitler war ein Britischer Agent! Wie kann man von einem Mann ein Wohlwollen gegenüber dem Deutschen Staat erwarten, der im Dienst einer fremden Macht stand? England‼ Um die Sache mehr zu verdeutlichen, warum sagt uns Niemand, daß der Großkopf Adolf perfekt Englisch sprach und Französisch? Wo war […]

Therese Schneider: „Berliner Spaziergänge — Die schönsten Wege durch die Stadt“

Es wäre vielleicht nicht ganz richtig, Berlin als die Stadt der Flaneure zu bezeichnen; diesen Ehrentitel hat natürlich Paris verdient, und doch hat das Flanieren auch in Berlin eine lange Tradition. Allen voran war es Franz Hessel, der mit seinem Buch Spazieren in Berlin (1929) ein „Lehrbuch der Kunst, in Berlin spazieren zu gehen“ geschrieben […]

Marco d´Eramo: „Die Welt im Selfie — Eine Besichtigung des touristischen Zeitalters“

Wir leben im „touristischen Zeitalter“, konstatiert der italienische Journalist Marco d´Eramo in seinem jüngst in deutscher Übersetzung bei Suhrkamp erschienenen Buch Die Welt im Selfie. Es handelt sich um eine kritische Bestandsaufnahme der bestehenden Verhältnisse. Im Original lautet der Titel „indagine sullétà del turismo“, also eine „Umfrage zum Tourismus“, während man im Deutschen von einer […]

Joel Sartore, Inka Friese: „Einzigartig — Jedes Tier ist ein Wunder“

Der amerikanische Fotograf Joel Sartore liebt Tiere. Und er möchte, dass auch andere Menschen diese Tiere lieben und kennen lernen. Denn diese Tiere sind bedroht. Von uns Menschen bedroht. Deshalb hat er ein einzigartiges Fotoprojekt gestartet: die „Photo Ark“ (Foto-Arche). Joel Sartore fotografiert und schreibt viel für das National Geographic Magazine. Er hat sich auf […]

Barbara Ehrenreich: „Wollen wir ewig leben? — Die Wellness-Epidemie, die Gewissheit des Todes und unsere Illusion von Kontrolle“

Wie sähe ein ewiges Leben aus? Wäre es überhaupt wünschenswert? Selbst wenn es medizinisch machbar wäre? Woher nähmen wir dann unseren Antrieb? Welchen Sinn hätte überhaupt solch ein ewiges Leben? Die amerikanische Biologin, „Wissenschaftsfreak“ und „Amateursoziologin“ (als die sie sich selbst bezeichnet) Barbara Ehrenreich hat ein interessantes Buch über die Wellness-Epidemie und den Gesundheitswahnsinn unserer […]

Clemens Füsers: „Jahrhundertkneipen in Berlin“

Es ist leider wahr: Als gebürtiger Berliner ist man arrogant. Eigentlich denkt man, man hat alles gesehen und kennt jeden Winkel seiner Stadt. Natürlich ist das Unsinn, aber so sind wir Berliner nun einmal. — So ähnlich ging es mir, als ich von dem vorliegenden Buch hörte: Jahrhundertkneipen in Berlin soll es präsentieren. Na ja, […]

Matthias Heine: „Letzter Schultag in Kaiser-Wilhelmsland — Wie der Erste Weltkrieg die deutsche Sprache für immer veränderte“

In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg war die deutsche Sprache auf Expansionskurs. In den neuerworbenen Kolonien in Afrika, im Pazifik und in China wurde Deutsch gesprochen und in Schulen gelehrt. „In den Kolonien in Afrika, China und im Südwestpazifik redeten Soldaten, Priester, beamte und Kolonisten Deutsch und brachten so auch Einheimische dazu, sich immer […]

Arnold Hauser: „Sozialgeschichte der Kunst und Literatur“

Arnold Hauser (1892 – 1978) zählt zweifellos zu den bedeutendsten Kultursoziologen des 20. Jahrhunderts. Ab 1916 gehörte er (durch Vermittlung seines Freundes Karl Mannheim) dem Budapester Sonntagskreis um Georg Lukács an, was für seine weitere intellektuelle und wissenschaftliche Entwicklung prägend war. Kunst war für Hauser der standortgebundene Ausdruck eines gesellschaftlichen Zustands. Er verstand ein Kunstwerk […]

Rüdiger Barth, Hauke Friederichs: „Die Totengräber — Der letzte Winter der Weimarer Republik“

Es ist die Chronik eines angekündigten Untergangs. Die politischen Ereignisse des letzten Winters der Weimarer Republik 1932/33 wiesen alle in dieselbe Richtung. Die Machtübernahme durch die NSDAP am 30. Januar 1933 war die logische Konsequenz, ja: das Ziel dieser Vorbereitungen. Danach vollzog sich sukzessive die Umwandlung der parlamentarischen Demokratie der Weimarer Republik in eine nach […]

Jan Zimmermann (Hg.): „… in den giebeligen und winkeligen Straßen dieser mittelgroßen Handelsstadt — Das Lübeck der Buddenbrooks in frühen Fotografien“

Es gibt Bücher, die herausstechen aus der Vielzahl von Publikationen, weil sie anders sind, von einer anderen Qualität, sei es des Inhalts oder der Form. Im vorliegenden Fall ist es die besondere Qualität sowohl der Form als auch des Inhalts, und warum das so ist, soll im Folgenden kurz erklärt werden. Thomas Manns Roman Buddenbrooks […]

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