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Rezensionen von Büchern aus den Kultur- und Geisteswissenschaften

Christian Hesse: „Mathe to go — Magische Tricks für schnelles Kopfrechnen“

Am: | September 5, 2017

Es ist schon verblüffend, was man mit Mathematik alles anfangen kann, wenn man sich an die Hand eines Experten begibt, der einen auf die Reise in die Wunderwelt der Zahlen mitnimmt.

Kaum einer ist zurzeit als Mathe-Experte medial präsenter als Christian Hesse. Er ist, weil es sich so schön reimt, der „Bastian Sick der Mathematik“. Während Bastian Sick sich als emsiger Sammler grammatikalischer und orthographischer Unfälle mit seinen Büchern und in seinem Kampf zum Wohle der deutschen Sprache große Verdienste erworben hat, versucht uns Christian Hesse seit einigen Jahren die trockene Materie der Mathematik schmackhaft zu machen, mit großem Erfolg, wenn man sich die zahlreichen Auflagen seiner Bücher anschaut.

Es ist nicht gerade so, dass ich eine Abneigung gegenüber der Mathematik habe; immerhin hatte ich in der Schule einen Physik-Leistungskurs besucht. Trotzdem bin ich seit meinem Abitur (das war 1980!) der Welt der Mathematik einigermaßen konsequent aus dem Weg gegangen und habe sie nicht vermisst. Ich nehme an, den meisten Leser wird es kaum anders gehen.

Mathematik ist öde, trocken, weltfremd und langweilig. Wer so denkt und spricht, hat noch kein Buch von Christian Hesse in der Hand gehabt. Der heutige Professor für Mathematik an der Universität Stuttgart hat in Harvard promoviert und an der Universität von Kalifornien in Berkeley gelehrt. Bei C. H. Beck sind bereits mehrere Titel von ihm erschienen, die sich alle mehr oder weniger mit der praktischen Anwendung von Mathematik im Alltag beschäftigten.

Jetzt ist wieder ein neues Buch von Christian Hesse erschienen, und er serviert uns „Mathe to go“, also Mathematik für den mobilen Gebrauch, Mathe für unterwegs. Hesse verspricht uns „Magische Tricks für schnelles Kopfrechnen“.

Wenn es Ihnen geht wie mir, dann denken Sie wahrscheinlich: Kopfrechnen? Wozu soll das gut sein? Ich habe doch mein Smartphone, und wenn es wirklich mal hart auf hart kommt, öffne ich eben schnell die Taschenrechner-App, und die übernimmt dann das Kopfrechnen.

Natürlich ist es richtig, dass unsere flachen Taschencomputer alle nur erdenklichen Aufgaben abnehmen können; abnehmen wird allerdings auch unsere Denkleistung, wenn wir alles immer nur dem Smartphone überlassen, und genau das ist doch der Punkt! Wer seinem Kopf ein bisschen Training zumutet, wird schnell merken, wie gut das tut. Kopfrechnen, der kreative Umgang mit Zahlen, das kann ein wahres neuronales Feuerwerk in Gang setzen.

Beginnen Sie den Tag nicht gleich mit schweren Denkaufgaben, denn das könnte zu unschönen Zerrungen führen, die schmerzhaft für Körper, geist und Seele sind. Lassen Sie lieber ihre Synapsen warmlaufen, indem Sie ein paar Zahlen addieren, aus Ihrem Geburtstag die Quersumme errechnen und sie mit dem Wochentag multiplizieren (Sonntag = 1, Montag = 2 usw.)! Mit anderen Worten: Gewöhnen Sie sich an, mit Zahlen zu spielen. Das ist für die meisten von uns (mich eingeschlossen) eine völlig neue Erfahrung.

Natürlich sind wir überall und jederzeit von Zahlen umgeben. Sogar all unsere digitalen Daten setzen sich aus unendlichen Zahlenreihen zusammen, aber davon mal abgesehen: Die meisten Menschen haben eine instinktive Scheu vor Zahlen, eine Spätfolge eines traumatischen Mathematik-Unterrichts, der ihnen über Jahre den Spaß an der Zahlenwelt gründlich ausgetrieben und quasi mit der Wurzel ausgezogen hat. Wenn wir jedoch diese Scheu ablegen, die Angst vor der Mathematik überwinden, ja, wenn wir doch nur einen Zugang zu dieser schwierigen und doch faszinierenden Welt bekämen… Wenn wir jemanden fänden, der uns sagt: Ist alles gar nicht so schlimm und gar nicht so schwierig, schau´ mal her…

Sie brauchen nicht weitersuchen. Hier ist die Lösung! Dieser Mann ist ein Phänomen. Er ist in der Lage, uns für Mathematik zu begeistern. Beschenkt mit der seltenen Gabe, aus trockener Materie fruchtbare Nahrung zu machen, lädt uns Christian Hesse zum Kopfrechnen ein. Mit einigen verblüffenden kleinen Tricks kann man das eigene Kopfrechnen ganz schön auf Tempo bringen. Und das Beste an alledem ist: Es macht richtig Spaß!

Rechnen Sie doch selbst mal nach: Schlappe 12 Euro für dieses praktische kleine Büchlein, das ist wirklich nicht zu viel. Ganz im Gegenteil ist dieses Geld bestens angelegt, denn diese kleine Investition „rechnet“ sich ganz schnell. Schon bald werden Sie ihre Kollegen und Freunde mit tollen, kleinen Rechentricks überraschen und vor allem selbst jede Menge Spaß an dem spielerischen Umgang mit Zahlen haben.

 

 

Autor: Christian Hesse
Titel: „Mathe to go — Magische Tricks für schnelles Kopfrechnen“
Taschenbuch: 189 Seiten
Verlag: C.H.Beck
ISBN-10: 3406713858
ISBN-13: 978-3406713859

 

 

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