Beinke, Brinkschulte, Bunn, Thürmer: „Die Seminararbeit – Schreiben für den Leser“
Am: | Februar 2, 2012
Beispiele, Beispiele, Beispiele! – Wunderbar! Dieses Praxisbuch ist wirklich praxisbezogen und liefert dem lernenden Leser, was er neben all den theoretischen Grundlagen über die Konzeption und Umsetzung einer Seminararbeit am dringendsten braucht: Beispiele aus der Praxis, die auf schnelle Weise verdeutlichen und veranschaulichen, was eigentlich gemeint ist.
Zunächst muss man ein Thema finden, das einen nicht nur selbst begeistert, sondern das auch für den geplanten und geforderten Umfang einer Seminararbeit geeignet ist: nicht zu weit gefasst und schwammig, aber auch nicht zu eng, damit der Autor sich nicht in den endlosen Tunneln verliert, die er in die Materie gräbt.
Die Autoren selbst sind an den Universitäten in Göttingen, Osnabrück und Münster als wissenschaftliche Mitarbeiter tätig und sind mit den Anforderungen und Schwierigkeiten bei der Erstellung von Seminararbeiten bestens vertraut. Sie haben in der zweiten Auflage dieses Handbuchs die Inhalte noch einmal gründlich überarbeitet und durch viele praktische Beispiele ergänzt, was dem Lernprozess zugute kommt.
Didaktisch hervorragend aufbereitet und gegliedert, beginnt das Praxisbuch mit dem Wichtigsten, was man in Bezug auf eine Seminararbeit (wie im Grunde bei allen Texten) berücksichtigen sollte: dem Leser. Der prüfer stellt gewisse Anforderungen an den Text; er geht auch von gewissen Erwartungen aus, die neben aller Individualität des Leseverhaltens auch allgemeine formale wie semantische Erwartungen beinhaltet.
Daher ist die erste Phase der Seminararbeit – die Themenfindung – ein Produktionsabschnitt, bei dem der Prüfer möglichst weit miteinbezogen werden sollte. Nicht indem er gefragt wird, was man denn schreiben solle – das wäre die schlechteste Variante, die nur im absoluten Notfall und bei anhaltender absoluter Leere im Hirn zu wählen ist, sondern indem man im (schriftlichen) Diskurs einige Themenvorschläge unterbreitet und dann an der Rückmeldung des Prüfers schnell sieht, wo der Hase läuft.
Glücklich ist, wer das Interesse an seinem Thema mit dem Prüfer teilen kann. Solch eine gemeinsame Interessenbasis ist schon die halbe Miete. Was dann folgen muss, sind die Gliederung und das Exposé.
Im Verfassen einer Einleitung und des Schlusskapitels sehen die Autoren richtiger Weise die geeignete „Klammer“ um die gesamte Arbeit. Zusammen mit der Gliederung ist der Rest dann eigentlich nur noch Ausarbeitung. Hierzu gehören jedoch eine gute Recherche, ein schreiborientiertes Lesen, die richtige Form der Einbindung fremder Texte (Stichwort: Plagiatsvorwurf) sowie das Schreiben der eigenen Texte.
Hierbei kommt es sowohl auf das nachzeichnen fremder Argumentationsketten als auch auf eine gelungene Darstellung der eigenen Argumentation.
Ein roter Faden sollte in einer Seminararbeit immer zu erkennen sein. Überleitungstexte zwischen den einzelnen Abschnitten und eine ausgewogene Darstellung unterschiedlicher Standpunkte zu einem Thema sind ebenso notwendig für einen Erfolg der Arbeit wie eine verständliche (und dabei trotzdem nicht zu flache) Wissenschaftssprache.
Einige Formulierungshilfen und praktische Übungen runden das Gesamtpaket, das hier zum Thema Seminararbeit geschnürt wurde, ab. „Die Seminararbeit“ ist bei UVK im renommierten Wissenschaftsverlag UTB erschienen und ist ein Praxisbuch, in das jeder Student einmal reinschauen sollte. Wenn er denn einmal hineingeschaut hat, wird er es sowieso kaufen, denn die vielen Praxisbezüge machen es zum Ratgeber der ersten Wahl. Geeignet für alle Fachrichtungen, ebnet es dem Studenten den oft mühseligen Weg von der Konzeption bis zur Abgabe seiner Seminararbeiten.
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Autor: Beinke, Brinkschulte, Bunn, Thürmer
Titel: „Die Seminararbeit – Schreiben für den Leser“Matthias Wille
Taschenbuch: 168 Seiten
Verlag: UTB, Stuttgart
ISBN-10: 3825284700
ISBN-13: 978-3825284701
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