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Rezensionen von Büchern aus den Kultur- und Geisteswissenschaften

Carolin Emcke: „Was wahr ist — Über Gewalt und Klima“

Faktuales Erzählen ist ein Erzählen, das sich an der Wirklichkeit orientiert. Im Gegensatz zum fiktionalen Erzählen, das dem Schriftsteller erlaubt, frei zu assoziieren und Geschichten zu erzählen, die (zumindest in Teilen) ausgedacht sind und eine Welt beschreiben, die so nicht in der Wirklichkeit existiert, kommt es beim faktualen Schreiben darauf an, Ausschnitte aus der Wirklichkeit […]

Ines Geipel, Andreas Petersen: „Black Box DDR – Unerzählte Leben unterm SED-Regime“

Dieses Buch schließt eine Lücke. Es gibt mittlerweile bergeweise Sachbücher, die sich mit der systematischen Unterdrückung und dem vom Staat ausgehenden Unrecht in dem „ersten sozialistischen Staat auf deutschem Boden“ beschäftigen. Mindestens ebenso hoch ist der Bücherberg mit belletristischer Literatur mit autobiografischen und fiktiven Geschichten über die Befindlichkeit der DDR-Bürger, über das Leben in der […]

Martin Seel: „Theorien“

Martin Seel hat ein seltsames Buch geschrieben: 1 Buch, 2 Buchdeckel und 517 Theorien auf 256 Seiten. Martin Seel ist Professor für Philosophie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main, und er darf das. Doch Martin Seel ist nicht nur ein Mitglied des akademischen Lehrkörpers, dem man a priori eine gewisse Affinität zu theoretischen Konstrukten […]

Wolfram Eilenberger: „Philosophie für alle, die noch etwas vorhaben“

Der Markt für philosophische Appetithäppchen boomt. Man mag sich fragen, warum sich unsere Zeit der Zeitlosigkeit, der permanenten Zeitmangels und der allgegenwärtigen, tickenden Uhren so sehr nach philosophischen Grundnahrungsmitteln sehnt. Aber vielleicht liegt es eben genau daran: Keiner hat mehr Zeit, aus dem Hamsterrad zu steigen – und sei es auch nur für einen kurzen […]

Armando Massarenti: „Zwergenweitwurf und andere philosophische Übungen“

„Zwergenweitwurf“ ist eine Sammlung kleiner Kolumnen, die Armando Massarenti wöchentlich in der Zeitung „Il Sole 24 Ore“ veröffentlichte. Umberto Eco schreibt in seinem Vorwort, dass er Massarentis Fähigkeit der Beschränkung bewundere. Normalerweise fällt es Schriftstellern wie Philosophen keineswegs schwer, viele Seiten zu einem Thema zu füllen; jedoch das Zusammenstreichen, die Filtration und Konzentration der Gedanken […]

Nils Minkmar: „Mit dem Kopf durch die Welt“

Nils Minkmar macht sich Gedanken über unsere Welt. In einer zurückgelehnten und lakonischen Art betrachtet er die Welt um uns herum. Es ist eine seltsame Welt, in der das Mannsein seinen Sinn verloren hat und sich Männer durch die geschickte Bedienung von Maschinen wie Laptops, Handys oder 12-Zylindern ein Stückchen Souveränität und Männlichkeit zurück erobern, […]

Richard David Precht: „Liebe – Ein unordentliches Gefühl“

So viele Bücher gibt es über die Liebe: Liebesgeschichten, Ratgeber, Trost spendende Lebenshelfer,… Doch wissenschaftliche Abhandlungen beschäftigen sich eher selten mit diesem Thema. „In einem Kapitel meines Buches ‚Wer bin ich?‘ hatte ich in einem kleinen Kapitel über die Liebe nur mit der Taschenlampe in den Nachthimmel geleuchtet“, schreibt Precht im Vorwort zu seinem neuen […]

Mathias Schreiber: „Das Gold in der Seele – Die Lehren vom Glück“

Was ist Glück? – Seit Jahrtausenden suchen die Lehrten, Philosophen, Künstler, Dichter, Glaubenslehrer und Sinnsucher alle Schulen nach einer Antwort. Mathias Schreiber hat sich in seinem Buch „Das Gold in der Seele“ die Aufgabe gestellt, die verschiedenen Formen von Glück und die unterschiedlichen Aspekte des Glücksstrebens aufzuzeigen und einen Überblick über die wichtigsten Wege zum […]

André Comte-Sponville: „Woran glaubt ein Atheist?“

Die Etymologie des Begriffs „Religion“ ist nicht abschließend geklärt. Zwei Ursprünge sind denkbar: Vom lateinischen „religare“ (einbinden, festmachen) oder von „relegere“ (wieder lesen, sammeln, wiederholen). Wenn beide Definitionen miteinander verbunden werden, entsteht ein sinnvolles Konstrukt für diesen Terminus. Der Autor geht in seinem Essay wirklich sehr gründlich vor. Zu schnell definieren wir Religion im Spiegel […]

Michel de Montaigne: „Von der Kunst, das Leben zu lieben“

„Bücher sind die beste Wegzehrung, die ich für unsere irdische Reise gefunden habe.“ Endlich. Schon lange war ich auf der Suche nach einem schönen, kleinen Büchlein, das die Hauptstränge des Werkes von Michel de Montaigne zusammenfasst, ohne gleich wieder nur eine Sammlung von Aphorismen zu sein. Aphorismen am Stück zu lesen wie einen normalen Text, […]

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