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Rezensionen von Büchern aus den Kultur- und Geisteswissenschaften

Lothar Semmel (Hg.): „Willy Pragher — Weltstadt am Abgrund — Berlin in Fotografien 1926-1939“

Willy Pragher war ein Fotograf, der in den späten 1920er Jahren und während des Dritten Reiches in Berlin eine bedeutende Rolle spielte. Sein Werk als Stadtbildfotograf fängt nicht nur die architektonische Schönheit der Stadt ein, sondern spiegelt auch die sozialen und politischen Veränderungen dieser Zeit wider. Bereits früh entdeckte der 1908 geborene Pragher seine Leidenschaft […]

Jens Bisky: „Berlin — Biographie einer großen Stadt“

Gepriesen sei Jens Bisky, denn er schenkt uns mit seiner Berlin-Biographie eine so umfangreiche wie aufschlussreiche Stadtansicht, die sich nicht nur würdig in die lange Reihe Berliner Stadtbiographien einreiht, sondern die bewegte Geschichte deutschen Hauptstadt aus einer aktuellen Perspektive beschreibt. Bisky Buch ist in jeder Hinsicht ein Schwergewicht. Nicht nur die knapp tausend Seiten Umfang […]

Titus Müller: „Einfach mal spazieren gehen“

Während der Lektüre dieses schönen kleinen Buches passiert etwas Eigenartiges: Der Leser wird zunächst durch den feinsinnigen Stil und den ruhigen Sprachduktus regelrecht entschleunigt: Das Alltagstempo fällt von ihm ab und er kommt zur Ruhe. Dann jedoch bemerkt er an sich eine Veränderung: Zunächst nur klein und unscheinbar, meldet sich eine innere Stimme, die den […]

Matthias Barth: „Berlin der Kaiserzeit — Architektur 1871 – 1918“

In weiten Teilen verdankt die deutsche Hauptstadt auch heute noch ihr Erscheinungsbild jener historischen Phase von der Reichsgründung 1871 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918. Das behauptet wenigstens Matthias Barth, Architekturfotograf und Verfasser des vorliegenden opulenten Bildbands aus dem Michael-Imhof-Verlag. Denken wir an die deutsche Hauptstadt, so verbinden wir damit die Vorstellung einer von […]

Therese Schneider: „Berliner Spaziergänge — Die schönsten Wege durch die Stadt“

Es wäre vielleicht nicht ganz richtig, Berlin als die Stadt der Flaneure zu bezeichnen; diesen Ehrentitel hat natürlich Paris verdient, und doch hat das Flanieren auch in Berlin eine lange Tradition. Allen voran war es Franz Hessel, der mit seinem Buch Spazieren in Berlin (1929) ein „Lehrbuch der Kunst, in Berlin spazieren zu gehen“ geschrieben […]

Marco d´Eramo: „Die Welt im Selfie — Eine Besichtigung des touristischen Zeitalters“

Wir leben im „touristischen Zeitalter“, konstatiert der italienische Journalist Marco d´Eramo in seinem jüngst in deutscher Übersetzung bei Suhrkamp erschienenen Buch Die Welt im Selfie. Es handelt sich um eine kritische Bestandsaufnahme der bestehenden Verhältnisse. Im Original lautet der Titel „indagine sullétà del turismo“, also eine „Umfrage zum Tourismus“, während man im Deutschen von einer […]

Robert Walser: „Die kleine Berlinerin — Geschichten aus der Großstadt“

Welch eine Freude ist die Lektüre dieser Glanzstücke eines der wichtigsten Feuilletonisten der Kaiserzeit aus dem wilhelminischen Berlin! Robert Walser war natürlich in erster Linie Schriftsteller und betätigte sich nicht zuletzt zum Broterwerb auch nebenbei als Kritiker, Essayist und Feuilletonist für verschiedene Zeitungen, für das Berliner Tageblatt, die Frankfurter Zeitung, die Schaubühne und die Neue […]

Oskar Aichinger: „Ich bleib in der Stadt und verreise — Vom Gehen und Verweilen in Wien“

Der Musiker Oskar Aichinger ist kein gebürtiger Wiener, aber er lebt schon seit vielen Jahren in der österreichischen Hauptstadt. Jetzt ist sein Buch mit Spaziergängen durch das heutige Wien im Picus-Verlag erschienen. Es gäbe kaum einen besseren Verlag für seine Veröffentlichung als diesen Verlag, zu dessen Schwerpunkten und Spezialitäten die Reiseliteratur zählt. Man kennt vor […]

Barbara Hoidn (Hg.): „Demo:Polis — Das Recht auf Öffentlichen Raum“

Kürzlich ging ich mit meiner Kamera auf der Hochterrasse hinter dem neuen Bikini-Haus in Berlin spazieren und fotografierte. Schon nach wenigen Augenblicken trat ein freundlicher Mann in einem dunklen Anzug an mich heran, gab sich als Security zu erkennen und bat mich, das Fotografieren zu unterlassen. Es stellte sich heraus, dass die von der Straße […]

Andreas Austilat: „Mark Twain in Berlin – Bummel durch das europäische Chicago“

Auf den ersten Blick scheint es verwegen, Mark Twain mit Berlin in Verbindung bringen zu wollen. Doch der berühmte amerikanische Schriftsteller kam 1891 nach Berlin und blieb mit seiner Familie bis 1892 in der Hauptstadt des deutschen Kaiserreiches. Mark Twain reiste zu Lesungen und Vorträgen um die halbe Welt; das Geld musste eben stimmen. Natürlich […]

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