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Rezensionen von Büchern aus den Kultur- und Geisteswissenschaften

Eva Illouz (Hg.): „Wa(h)re Gefühle — Authentizität im Konsumkapitalismus“

Stellen wir uns ein Date vor. Die Vorbereitungen, die Mann und Frau treffen, sind sehr unterschiedlich: unterschiedlich lang und unterschiedlich kostenintensiv. „Nach dem Treffen beurteilen sie seinen Wert, der hier auf einem impliziten Vergleich zwischen seinem finanziellen und seinem emotionalen Wert und auf dem Verhältnis zwischen ihrem Einsatz und dessen emotionaler Rendite beruht“, schreibt die […]

Max Winter: „Expeditionen ins dunkelste Wien — Meisterwerke der Sozialreportage“

Im Picus-Verlag ist nun in dritter Auflage die schöne Auswahl der Sozialreportagen Max Winters aus dem Wien um 1900 erschienen. Wie im Picus-Verlag üblich, handelt es sich um eine solide gebundene Hardcover-Ausgabe mit ansprechendem Satzspiegel und Lesebändchen. Doch wer war eigentlich dieser Max Winter, den man zwar in Österreich, jedoch in Deutschland kaum noch kennt? […]

Thomas S. Eberle (Hg.): „Fotografie und Gesellschaft — Phänomenologische und wissenssoziologische Perspektiven“

„Die Fotografie ist in geradezu rasantem Tempo allgegenwärtig geworden.“ Überall begegnen uns Fotos: „auf Plakaten, in Zeitungen und Illustrierten, auf dem Computer, auf Tablets und Smartphones. Sowohl der öffentliche als auch der private Bereich sind von Fotos durchsetzt, und seit der Verbreitung von Kino, Fernsehen und elektronischen Geräten zunehmend auch von bewegten Bildern, also von […]

Thomas Großbölting, Niklas Lenhard-Schramm (Hg.): „Contergan — Hintergründe und Folgen eines Arzneimittel-Skandals“

Sobald heute in den Nachrichten Meldungen von einem Arzneimittel-Skandal auftauchen, ist der Vergleich mit Contergan nicht weit. Contergan wurde zum Präzedenzfall und somit auch zum Referenzpunkt für alle zukünftigen pharmazeutischen Skandale. Das von 1957 bis 1961 als Schlaf- und Beruhigungsmittel der Firma Grünenthal verschriebene Contergan galt als angenehme Arznei ohne Nebenwirkungen. Leider hatte sich diese […]

Andreas Reckwitz: „Die Gesellschaft der Singularitäten“

Der Kultursoziologe Andreas Reckwitz hat sich mit einem Phänomen beschäftigt, auf das auch schon viele andere Wissenschaftler vor ihm hingewiesen haben: das Verschwinden des Kollektivs. Unsere postmoderne Gesellschaft, so die These, setzt sich nicht mehr aus sozialen Gruppen, aus Klassen oder Schichten zusammen, sondern ist eine Gesellschaft der Einzelnen geworden — eben eine „Gesellschaft der […]

Philosophie Magazin, Reclam Verlag (Hg.): „Sind wir dafür geschaffen, in Paaren zu leben?“

Seien wir ehrlich: Früher oder später kommt man in einer Partnerschaft an einen Punkt, an dem man sich fragt, ob das Leben als Paar wirklich der Weisheit letzter Schluss sein kann. Die Antwortet lautet natürlich: nein. Und ebenso natürlich gehen wir — und alle Anderen — immer wieder neue Partnerschaften ein, denn dieses Mal wird […]

Tilman Allert: „Gruß aus der Küche — Soziologie der kleinen Dinge“

Es sind die kleinen und unscheinbaren Dinge des Alltags, die es dem Soziologen Tilman Allert angetan haben. Wäre man böswillig, so könnte man ihn also einen „Alltags-Soziologen“ nennen, eben weil er seine Aufmerksamkeit solch unscheinbaren und ephemeren Alltagsphänomenen wie dem Jubel, der Blockschokolade, dem Thermomix oder High Heels zuwendet. Doch ist nicht vielleicht das der […]

Olga Mannheimer (Hg.): „Blau Weiß Rot — Frankreich erzählt“

Mit der Wahl von Emmanuel Macron zum neuen französischen Präsidenten im Sommer 2017 wurde das Schlimmste verhindert und das Zweitschlimmste Realität. Die Wahlschlappe von Marine Le Pen ist weder Anlass zur Schadenfreude noch ein Grund für Entwarnung. Frankreich ist im europäischen Vergleich zum Trendsetter einer neuen Politik geworden, einer Politik jenseits und nach dem Niedergang […]

Zygmunt Bauman: „Die Angst vor den Anderen — Ein Essay über Migration und Panikmache“

Der Krieg in Syrien, im Irak, in Afghanistan, der Klimawandel und die damit einhergehende Verarmung von Millionen Menschen in Afrika — sie sind Teil der Ursachen einer massenhaften Zuwanderung von Geflüchteten aus diesen und anderen Regionen nach Europa, vor allem nach Deutschland. Der polnische Soziologe Zygmunt Bauman, der seit Jahrzehnten in Großbritannien lebt und lehrte, […]

Zygmunt Bauman: „Das Vertraute unvertraut machen — Ein Gespräch mit Peter Haffner“

Der polnische Soziologe Zygmunt Bauman, geboren 1925 in Posen, starb zu Beginn dieses Jahres (2017) im Alter von 91 Jahren in seinem Haus in Leeds. Mit ihm hat die Welt des Geistes einen großen Soziologen und einen der wichtigsten Denker verloren. Über weite Strecken hat Bauman die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen des 20. sowie des […]

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