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Rezensionen von Büchern aus den Kultur- und Geisteswissenschaften

Alexander Bogner: „Die Epistemisierung des Politischen — Wie die Macht des Wissens die Demokratie gefährdet“

Man hätte es eigentlich schon früher merken können, aber seit der Corona-Pandemie ist es ganz offensichtlich: In der politischen Öffentlichkeit — und nicht nur hier — haben die Experten die Macht übernommen. Deutlich häufiger als früher treten in den Medien eloquente Sprecher von Instituten, Wissenschaftler mit Fachkompetenz, Meinungsforscher und Krisen-Manager auf. Allesamt Experten, Menschen, die […]

Jens Bisky: „Berlin — Biographie einer großen Stadt“

Gepriesen sei Jens Bisky, denn er schenkt uns mit seiner Berlin-Biographie eine so umfangreiche wie aufschlussreiche Stadtansicht, die sich nicht nur würdig in die lange Reihe Berliner Stadtbiographien einreiht, sondern die bewegte Geschichte deutschen Hauptstadt aus einer aktuellen Perspektive beschreibt. Bisky Buch ist in jeder Hinsicht ein Schwergewicht. Nicht nur die knapp tausend Seiten Umfang […]

Harald Welzer: „Alles könnte anders sein — Eine Gesellschaftsutopie für freie Menschen“

Geht es um gesellschaftspolitische Fragen, so ist Harald Welzer in der Regel nicht weit. Es gibt im deutschsprachigen Raum wohl kaum einen Wissenschaftler, der so rührig ist und seine tiefschürfenden und wichtigen Gedanken in ebenso leicht verständliche als auch wissenschaftlich fundierte Worte fassen kann, wie Harald Welzer. Somit ist es keine große Überraschung, mit „Alles […]

Leïla Slimani: „Warum so viel Hass? — Essays“

In Frankreich ist Leïla Slimani längst zu einer festen Größe im kulturellen Leben und zu einer der wichtigsten literarischen Stimmen der Intellektuellen in Frankreich avanciert; in Deutschland hingegen ist sie immer noch vielen Lesern unbekannt. Bestenfalls ihre beiden Romane „All das zu verlieren“ und „Dann schlaf´ auch Du“ (für den Slimani den begehrten Prix Goncourt […]

Iwan-Michelangelo D´Aprile: „Fontane — Ein Jahrhundert in Bewegung“

Im Fontane-Jahr 2019 wird der Buchmarkt anlässlich des 200. Geburtstags Theodor Fontanes mit einer ganzen Reihe von Biografien geflutet. Viele sind hervorragend geschrieben, entsprechen den hohen Anforderungen des heutigen Lesepublikums an den Biografen und gewähren einen mehr als umfassenden Einblick in das Leben und Werk Fontanes. Doch eine Biografie sticht aus der Menge heraus und […]

Dr. Bärbel Wardetzki: „Narzissmus, Verführung und Macht — Was Narzissten ausmacht und wie sie verführen“

Ein Taschenbuch über heutige Zeiten. Was macht Narzissten anziehend und warum reagieren viele Menschen darauf, was ist der Nutzen? Das sind Fragen, die gestellt werden, um dann aufzuzeigen, wie die Mechanismen funktionieren, und um die „gefühlte Wahrheit“ besser nachvollziehen zu können. In Krisenzeiten hat die narzisstische Führung Hochkonjunktur. Womit auch das wirklich Spannende in dem […]

Antonia Meiners (Hg): „Die Suffragetten — Sie wollten wählen – und wurden ausgelacht“

Seit 1919 gibt es in Deutschland das Frauenwahlrecht. Seit hundert Jahren also dürfen Frauen wählen — und natürlich auch zur Wahl antreten. Heute, hundert Jahre später, wird immer noch über ein Paritätsgesetz debattiert, und in manchen Landtagen ist es jetzt sogar verbindlich, dass genau so viele Frauen wie Männer für die Listen der Parteien aufgestellt […]

Margarete Stokowski: „Die letzten Tage des Patriarchats“

Liebe Männer, die guten Zeiten sind vorbei. Ob sie wirklich gut waren, die Zeiten, mag eine Frage des Standpunkts sein. Aus Sicht vieler Frauen waren es zumindest keine guten Zeiten, und die Endzeit des Patriarchats scheint nun doch endlich — nach vielen gescheiterten Versuchen — endgültig eingeläutet zu werden. Noch gibt es kleine Reservate, in […]

DAMALS (Hg.): „Die Republik von Weimar“

1919 wurde die Weimarer Republik gegründet. So ist es verständlich und naheliegend, dass im Jahr 2019 nicht nur 100 Jahre Novemberrevolution, Bauhaus und Frauenwahlrecht gefeiert werden, sondern auch der ersten deutschen Republik zahlreiche Publikationen gewidmet sind. Neben vielen Publikationen, die sich aus einzelnen Perspektiven an einer möglichst vollständigen Erfassung des „Phänomens Weimar“ versuchen, könnte die […]

Péter Nádas: „Leni weint — Essays“

Kann ein Buch ein Haus sein? Wie ein Haus, in dem man über das Treppenhaus in die verschiedenen Stockwerke wandert, dort in die Wohnungen eintritt und von einer jeweils anderen Atmosphäre umfangen wird, gleichzeitig sich aber in diesem großen Haus weiß, das eine angenehme, ja gediegene Grundstimmung ausstrahlt und in dem man sich geborgen fühlt? […]

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