Andreas Hoffmann: „Versteckt in Berlin — An geheimen Orten der Hauptstadt“
In einer großen Stadt kann man sich immer besser verstecken als auf dem Land. Während die ländliche Nachbarschaft in der Regel ganz genau weiß, wer wo mit wem und warum zusammenlebt, bietet die Großstadt eine Vielzahl von versteckten Winkeln, ungenutzten und leerstehenden Räumen und Brachflächen, die sich als Unterschlupf eignen. Wo könnte man also in […]
Interview mit Norman Ohler am 16.10.15 auf der Frankfurter Buchmesse über sein Buch „Der totale Rausch – Drogen im Dritten Reich“
RALPH KRÜGER: Als Ihr Buch vom Kiepenhauer-Verlag angekündigt wurde, dachte ich zunächst spontan: Bitte nicht noch ein weiteres Buch über das Dritte Reich! Aber Ihr Buch gibt der ganzen Geschichtsschreibung ja noch einmal einen ganz anderen „Twist“, und es hat mich verblüfft, dass man auch siebzig Jahre nach Kriegsende noch etwas finden kann, das unser […]
Riccardo Bavaj: „Der Nationalsozialismus“
Manchmal stellt sich, wenn man ein neues Buch zur Rezension auf den Tisch gelegt bekommt, ein spontaner Reflex ein, der sich später zum Glück als falsch entpuppt. So geschehen auch bei diesem Buch über den Nationalsozialismus. Der erste Gedanke war: Es gibt doch schon einen Haufen Bücher über den Nationalsozialismus, warum also noch eins? Welchen […]
Norman Ohler: „Der totale Rausch – Drogen im Dritten Reich“
Pervitin. Die besten, schlimmsten und unglaublichsten Geschichten schreibt immer noch das Leben selbst. Keine Persiflage auf den nationalsozialistischen Drogenkonsum könnte sich einen besseren Produktnamen für die Volksdroge Metamphetamin ausdenken als die Temmler-Werke in Berlin, die sie in den 1920er Jahren als das bislang wirkungsstärkste „Weckamin“ entwickelt hatten. Pervitin wurde schnell zur ersten nationalsozialistischen Perversion in […]
Britta Böhler: „Der Brief des Zauberers“
Zürich 1936. In Küsnacht sitzt der Zauberer im Exil und schreibt einen Brief an die Neue Zürcher Zeitung, der sein Leben grundlegend verändern sollte – noch einmal, endgültig. Thomas Mann kehrte 1933 von einer Winterreise nach Arosa nicht mehr nach Deutschland zurück. Zu gefährlich war es für ihn dort geworden. In der Schweiz suchte seine […]
Madeleine Rietra, Rainer-Joachim Siegel (Hg.): „Joseph Roth und Stefan Zweig – Briefwechsel 1927-1938“
Wenn zwei große Schriftsteller miteinander befreundet sind und über mehrere Jahre miteinander korrespondieren, so ist eine spannende Lektüre garantiert. Der Briefwechsel zwischen Joseph Roth und dem dreizehn Jahre älteren Stefan Zweig liest sich wie eine aus unzähligen persönlichen Erfahrungen zusammen gesetzte Collage vor dem Hintergrund der politischen und gesellschaftlichen Ereignisse der 1930er Jahre. Dieser Briefwechsel […]
Franz Memelsdorff / Georg Heller: „Im KZ – Zwei jüdische Schicksale 1938/1945“
Die dokumentarische Aufarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus und des Holocausts reißt auch über 67 Jahre nach Kriegsende nicht ab, und das ist gut so. Die Unfassbarkeit der Gräueltaten der Nazidiktatur ließe sowohl die Sprachlosigkeit als Reaktion vermuten als auch ihr Gegenteil, ein sich in eloquenter und Fakten anhäufender Dokumentationsfreudigkeit ergießender Sublimierungsdrang der Betroffenen wie der […]
Hans-Joachim Lang: „Die Frauen von Block 10 – Medizinische Versuche in Auschwitz“
Wahrscheinlich wird es nie ein Ende nehmen, und das ist auch gut so. Wahrscheinlich werden wir auch in Zukunft immer wieder in neuen Facetten von den unzähligen Gräueltaten der Nazizeit und den menschenverachtenden Zuständen in den Konzentrationslagern hören müssen. Das Morden war zu systematisch, das Mitmachen zu engagiert, das Wegsehen zu kollektiv und das Endziel […]
Alexander Waugh: „Das Haus Wittgenstein“
Alexander Waugh hat eine Biografie der Familie Wittgenstein verfasst – ein fulminantes Werk von über 440 Seiten. Es ist die „Geschichte einer ungewöhnlichen Familie“, wie es auch im Untertitel heißt. Und in der Tat: Die Wittgensteins sind eine sehr ungewöhnliche Familie gewesen. Vater Karl hatte es als Stahlmagnat zu großem Vermögen gebracht. Im familiären Bereich […]
Yury und Sonya Winterberg: „Kriegskinder – Erinnerungen einer Generation“
Die Autoren haben eine Meisterleistung vollbracht. In jahrelanger Kleinarbeit haben sie hunderte von Zeitzeugen befragt und deren Geschichten zusammengetragen. Der gelernte Psychologe Yury Winterberg arbeitet als Redakteur und freier Journalist und ist Mitbegründer der LE Vision Film- und Fernsehproduktion. Diese Produktionsfirma befasst sich mit Dokumentarfilmen und arbeitet seit 1993 für Film und Fernsehen. So wurde […]