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Rezensionen von Büchern aus den Kultur- und Geisteswissenschaften

Harald Welzer: „Zeitenende – Politik ohne Leitbild – Gesellschaft in Gefahr“

Auf dem Tisch liegt ein neues Buch des bekannten Sozialpsychologen Harald Welzer. Nachdem er sich zuletzt mit dem Philosophen Richard David Precht um die öffentliche Meinung und die fragwürdige Rolle der Vierten Gewalt als Meinungsmacher gesorgt hatte, geht es diesmal um die von Kanzler Olaf Scholz ausgerufene Zeitenwende und den Folgen des russischen Angriffskriegs auf […]

Leïla Slimani: „Warum so viel Hass? — Essays“

In Frankreich ist Leïla Slimani längst zu einer festen Größe im kulturellen Leben und zu einer der wichtigsten literarischen Stimmen der Intellektuellen in Frankreich avanciert; in Deutschland hingegen ist sie immer noch vielen Lesern unbekannt. Bestenfalls ihre beiden Romane „All das zu verlieren“ und „Dann schlaf´ auch Du“ (für den Slimani den begehrten Prix Goncourt […]

Maurizio Bettini: „Wurzeln — Die trügerischen Mythen der Identität“

Nichts ist so „präsent, ja so symptomatisch für die heutige Zeit wie die ‚kulturellen Wurzeln‘. Und sie werden je nach Bedarf und Opportunität ausgewählt und dekliniert.“ Dies ist das Resümee eines kleinen Büchleins zum Thema Wurzeln, das im Verlag Antje Kunstmann erschienen ist. Was damit gemeint ist, soll im Folgenden erklärt werden. Maurizio Bettini ist […]

Thomas Vašek: „Philosophie! Die 101 wichtigsten Fragen“

Es gibt seit einigen Jahren zwei wirklich ausgezeichnete Philosophie-Zeitschriften in Deutschland: das PhilosophieMagazin und die Hohe Luft; der Chefredakteur von letzterem ist der Philosoph Thomas Vašek. Jetzt ist ein neuer Titel im Theiss-Verlag in Zusammenarbeit mit ebenjenem Magazin Hohe Luft erschienen, in dem, so wird es zumindest angekündigt, die 101 wichtigsten philosophischen Fragen erörtert werden. […]

Christina Templin: “Medialer Schmutz — Eine Skandalgeschichte des Nackten und Sexuellen im Deutschen Kaiserreich 1890 – 1914“

Aus heutiger Perspektive mögen wir die Moralvorstellungen der Zeit des Deutschen Kaiserreichs belächeln und den Kopf schütteln über die Auslöser jener Skandale, die seinerzeit die Menschen beschäftigt haben. Trotzdem vollzog sich in jener wilhelminischen Gesellschaft, die ihr Augenmerk scheinbar so sehr auf Ordnung und Disziplin richtete, hinter den Kulissen ein Sittenwandel, der vor allem in […]

John Stuart Mill: „Freiheit, Fortschritt und die Aufgaben des Staates. – Ausgewählte Werke Band 3.1“

Der Murmann-Verlag hat sich die ehrwürdige Aufgabe gestellt, eine mehrbändige gebundene Ausgabe mit ausgewählten Werken herauszugeben. Dieses Großprojekt läuft nun mit dem ersten Teilband des dritten Bandes in seine Zielgerade ein. Es geht in diesem Teilband um das Verhältnis von Individuum, Moral und Gesellschaft. Wie bekannt ist, zählt John Stuart Mill neben Bentham und Sidgwick […]

Richard David Precht: „Die Kunst, kein Egoist zu sein“

Als der österreichische Psychologe Josef Kirschner in den 1970er Jahren sein Buch „Die Kunst, ein Egoist zu sein“ auf den Markt brachte, wurde es umgehend zu einem Bestseller. Endlich gab es jemanden, der den Menschen zeigte, dass die aufopfernde Sorge um das Allgemeinwohl, die Selbstaufgabe zugunsten der Rücksichtnahme auf die Belange der Anderen und die […]

Adam Soboczynski: „Glänzende Zeiten“

Alles ist so glatt und schick geworden in unserer Zeit. Alle Oberflächen glänzen, wirken wie gelackt, und auch die Menschen werden immer glatter und oberflächlicher. Adam Soboczynski ist Feuilletonredakteur bei der Wochenzeitung DIE ZEIT. In seinen Kolumnen berichtet er vom alltäglichen Wahnsinn, von Freunden, die in ihren Beziehungen scheitern, von Rauchern, die nicht mehr rauchen […]

Adam Soboczynski: „Die schonende Abwehr verliebter Frauen“

Wo gibt es heutzutage noch wirklich verlässliche Anleitungen zu einer rechten Lebensweise? Wer weiß noch, was sich schickt, wenn es gilt, gewisse Leidenschaften zu verbergen, einen Kompromiss vorzutäuschen oder einfach nur interessiert zu blicken, wenn das Gegenüber nur gänzlich Uninteressantes zu erzählen weiß? Adam Soboczynski ist ein Meister dieser kleinen Form des moralischen Essays. Seine […]

Christoph Schönborn, Barbara Stöckl: „Wer braucht Gott?“

 Kardinal Christoph Schönborn fiel vor einigen Jahren mit seinen provozierenden Äußerungen zur Evolutionstheorie auf. Er führte die Ursache für die Entstehung des Universums nicht auf den „Zufall“ zurück, sondern auf einen Schöpfergott. Die naturwissenschaftlichen Verfechter der Urknall-Theorie bezeichnete er als „Evolutionisten“ und „Neo-Darwinisten“. Im Jahr 2009 relativierte er seine Aussagen und distanzierte sich von den […]

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