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Rezensionen von Büchern aus den Kultur- und Geisteswissenschaften

Harald Welzer: „Zeitenende – Politik ohne Leitbild – Gesellschaft in Gefahr“

Auf dem Tisch liegt ein neues Buch des bekannten Sozialpsychologen Harald Welzer. Nachdem er sich zuletzt mit dem Philosophen Richard David Precht um die öffentliche Meinung und die fragwürdige Rolle der Vierten Gewalt als Meinungsmacher gesorgt hatte, geht es diesmal um die von Kanzler Olaf Scholz ausgerufene Zeitenwende und den Folgen des russischen Angriffskriegs auf […]

David Foster Wallace: „Der Spaß an der Sache — Alle Essays“

David Foster Wallace gilt zurecht als einer der wichtigsten Vertreter der amerikanischen Gegenwartsliteratur. Seine Romane „Unendlicher Spaß“ oder „Der bleiche König“ sowie seine zahlreichen Essays gehören zum Besten, was Amerika in Sachen Literatur und Geist zu bieten hat. Umso trauriger ist die Tatsache, dass durch seinen Freitod diese Stimme schon so früh und für immer […]

Alessandro Baricco: „Die Barbaren — Über die Mutation der Kultur“

Der bekannte italienische Schriftsteller und Philosoph Alessandro Baricco hat bereits 2006 einen Essay über den fundamentalen Wandlungsprozess unserer Kultur geschrieben, der jetzt endlich (nach 12 Jahren!) in deutscher Übersetzung erscheint. Zunächst dachte der Autor an den Titel „Die Mutation“, doch nun heißt das Buch „Die Barbaren — Über die Mutation der Kultur“. Aber ist es […]

Umberto Eco: „Pape Satàn — Chroniken einer flüssigen Gesellschaft oder Die Kunst, die Welt zu verstehen“

Seit 1985 schrieb Umberto Eco für das römische Nachrichtenmagazin L´Espresso eine Kolumne mit dem Titel „La Bustina di Minerva“ (Die Büste der Minerva). Diese knappen Notizen zum Zeitgeschehen waren meist so kurz, dass sie, wie Umberto Eco bereits in der ersten Kolumne schriebe, auf die Fläche eines ausgeklappten Streichholzbriefchens passten. Deshalb wurden jene Zeitkommentare im […]

Hildegard Kernmayer, Simone Jung (Hg.): „Feuilleton — Schreiben an der Schnittstelle zwischen Journalismus und Literatur“

Anfangs war die Entstehung des Feuilletons einer drucktechnischen Ursache geschuldet. In den Jahren um 1800 verlängern viele französische Zeitungen das Seitenformat ihrer Paris-Ausgaben um etwa ein Drittel. Der Raum am unteren Seitenende wurde durch einen Strich vom oberen Textteil abgetrennt und meist auch typographisch vom berichtsteil der Zeitung abgesetzt. Als Terminus technicus beschreibt das Feuilleton […]

Bruno Preisendörfer: „Die Verwandlung der Dinge — Eine Zeitreise von 1950 bis morgen“

Jede technische Entwicklung führt auch zu einer Anpassung der mit der Technik verbundenen Kulturtechniken. Mit jeder Weiterentwicklung ist in der Regel auch die Aufgabe veralteter Technik verbunden und mit ihr die Aufgabe der entsprechenden Kulturtechniken. Mit dem Verschwinden der Kassetten verschwand auch die Terminologie des Spulens und des Aufnehmens. Was auf den ersten Blick vielleicht […]

Volker Lilienthal, Irene Neverla (Hg.): „Lügenpresse — Anatomie eines politischen Kampfbegriffs“

Macht man es sich zu einfach, wenn man die Sprechchöre des entrechteten rechten Pöbels, jenes „Lü-gen-pres-se! Lü-gen-pres-se!“, als das abtut, was es zu sein scheint: geschmacklose Pöbeleien? Der kollektiv und stereotyp gegrölte Vorwurf, Lügen zu verbreiten, hat Tradition, allerdings keine schöne. Jahrzehntelang traute man sich nicht, zurecht. Doch plötzlich hatte sich einer getraut, dann ein […]

David Sax: „Die Rache des Analogen — Warum wir uns nach realen Dingen sehnen“

Es scheint letztlich eine Bestätigung des Materialismus zu sein, wenngleich in umgekehrter Richtung: Wir brauchen das Materielle, das Analoge, wie es David Sax im Gegensatz zum Digitalen nennt, welches alle Lebensbereiche durchdringt, das Analoge allzu gerne verdrängen möchte und am Ende an dieser Aufgabe scheitert. Das Ephemere, das Scheinbare und Virtuelle, das Transparente und allzu […]

Oliver Ruf, Verena Hepperle, Christof Hamann (Hg.): „Wie aus Theorie Praxis wird — Berufe für Germanisten in Medien, Kultur und Wissenschaft“

Frei nach Friedrich Schiller könnte man die Frage stellen: „Was heißt und zu welchem Ende studiert man Literaturwissenschaft?“ Den ersten Teil der Frage wird sich jeder leicht selbst beantworten können, der diesen Studiengang gewählt hat; interessant wird jedoch die Beantwortung des zweiten Teils. Es mag Leute geben, die ein Studienfach ganz im Sinne eines „l’art […]

Christina Templin: “Medialer Schmutz — Eine Skandalgeschichte des Nackten und Sexuellen im Deutschen Kaiserreich 1890 – 1914“

Aus heutiger Perspektive mögen wir die Moralvorstellungen der Zeit des Deutschen Kaiserreichs belächeln und den Kopf schütteln über die Auslöser jener Skandale, die seinerzeit die Menschen beschäftigt haben. Trotzdem vollzog sich in jener wilhelminischen Gesellschaft, die ihr Augenmerk scheinbar so sehr auf Ordnung und Disziplin richtete, hinter den Kulissen ein Sittenwandel, der vor allem in […]

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