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Rezensionen von Büchern aus den Kultur- und Geisteswissenschaften

Giorgio van Straten: „Das Buch der verlorenen Bücher – Acht Meisterwerke und die Geschichte ihres Verschwindens“

Der italienische Literaturwissenschaftler Giorgio van Straten hat sich auf eine Spurensuche begeben. Er hat über die Jahre ein Faible für verschwundene Bücher, verschollene Texte und vernichtete Manuskripte entwickelt und versucht, anhand von mitunter kleinsten hinweisen, die Geschichten dahinter aufzudecken. Was war wirklich in Walter Benjamins schwarzer Ledertasche, als er 1940 auf der Flucht in den […]

Hans-Dieter Gelfert: „Was ist ein gutes Gedicht? — Eine Einführung in 33 Schritten“

Was ist ein gutes Gedicht? — Die meisten dürften spontan denken, ein gutes Gedicht ist eines, das mir gefällt. Doch so leicht darf man es sich nicht machen, gerade wenn es um moderne und freie Lyrik geht. Jene Texte sind einerseits stark verdichtet (das ist ja die Bedeutung von Dichtung), andererseits sind viele lyrischen Texte […]

Oliver Ruf, Verena Hepperle, Christof Hamann (Hg.): „Wie aus Theorie Praxis wird — Berufe für Germanisten in Medien, Kultur und Wissenschaft“

Frei nach Friedrich Schiller könnte man die Frage stellen: „Was heißt und zu welchem Ende studiert man Literaturwissenschaft?“ Den ersten Teil der Frage wird sich jeder leicht selbst beantworten können, der diesen Studiengang gewählt hat; interessant wird jedoch die Beantwortung des zweiten Teils. Es mag Leute geben, die ein Studienfach ganz im Sinne eines „l’art […]

Hanns Zischler: “Kafka geht ins Kino”

Kafka und das Kino. Die Faszination war einfach zu groß. Das Wunder der bewegten Bilder zog den jungen Schriftsteller schon früh in seinen Bann. Welch starken Effekt die Kinobilder auf die damaligen Zuschauer gehabt haben müssen, können wir uns heute nur schwer vorstellen. Wir leben in einer von Bildern überfluteten Welt und kennen es nicht […]

Deborah Vietor-Engländer: „Alfred Kerr – Die Biographie“

Die Schwester der Autorin, Shulamit Engländer Amir, wurde mit zwölf Jahren durch einen Kindertransport von Prag ins englische Exil gebracht und gerettet. Sie empfahl der jüngeren Schwester die Lektüre des Jugendromans „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ (1971) von Kerrs Tochter Judith. Dadurch inspiriert, begann sich die renommierte Literaturwissenschaftlerin mit dem Leben und Werk von […]

Barbara Piatti (Hg.): “Von Casanova bis Churchill — Berühmte Reisende auf ihrem Weg durch die Schweiz”

Die Schweizer Literaturwissenschaftlerin Barbara Piatti hat im Badener Hier-und-Jetzt-Verlag eine Anthologie bedeutender Schweiz-Reisen zusammengestellt. Die Orientierung an literarischen Vorlagen, an Tagebüchern und Notizen, aber auch an fiktionalen Texten berühmter Schweiz-Reisender mag für eine Literaturwissenschaftlerin naheliegend sein, doch diese Anthologie ist viel mehr als eben nur eine Anthologie. Wie die Herausgeberin in ihrer Einleitung schreibt, geht […]

Jörg Später: “Siegfried Kracauer – Eine Biographie”

Jörg Später ist Historiker und Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Freiburg. Er hat jetzt im Suhrkamp-Verlag vorgelegt, worauf viele Intellektuelle gewartet haben, auch wenn sie es vielleicht selbst nicht gewusst haben: die erste umfangreiche Biographie von Siegfried Kracauer. Kracauer ist den meisten bekannt als Filmtheoretiker: Seine Abhandlung Von Caligari […]

Terry Eagleton: „Literatur lesen — Eine Einladung“

„Die Kunst, Werke der Literatur zu analysieren, ist beinahe genauso veraltet wie der Holzschuhtanz.“ — Mit dieser scheinbar defätistischen Aussage beginnt das neue Buch des britischen Literaturwissenschaftlers Terry Eagleton. In ihm bricht er eine Lanze für das „langsame Lesen“ von Literatur. Warum sollte man sich mit der Analyse und Interpretation von Literatur beschäftigen? Aus einem […]

Oliver Jahraus (Hg.): „Zugänge zur Literaturtheorie — 17 Modellanalysen zu E. T. A. Hoffmanns Der Sandmann“

Der Sandmann, erschienen 1816, gehört wohl zu bekanntesten Erzählungen von E. T. A. Hoffmann. Dieses Kunstmärchen der Schwarzen Romantik erzählt die Lebensgeschichte des sensible Nathanael aus verschiedenen Perspektiven. Der Sandmann verkörpert für Nathanael seine Angst vor höheren Mächten. Seine Verlobte Clara und deren Bruder Lothar, denen er in Briefen davon erzählt, halten das jedoch für […]

José Brunner (Hg.): “Erzählte Dinge — Mensch-Objekt-Beziehungen in der deutschen Literatur”

Unter Literatur verstehen wir im Allgemeinen fiktionale Texte, die von Menschen, ihrem Handeln und ihren Beziehungen erzählen. Doch dieses Handeln vollzieht sich nicht im abstrakten Raum, sondern in unserer Wirklichkeit. In den allermeisten Fällen verwenden die Protagonisten Dinge — sie fahren mit dem Fahrrad oder dem Auto, sie telefonieren mit Smartphones, arbeiten an einem Schreibtisch, […]

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