Carolin Emcke: „Was wahr ist — Über Gewalt und Klima“
Faktuales Erzählen ist ein Erzählen, das sich an der Wirklichkeit orientiert. Im Gegensatz zum fiktionalen Erzählen, das dem Schriftsteller erlaubt, frei zu assoziieren und Geschichten zu erzählen, die (zumindest in Teilen) ausgedacht sind und eine Welt beschreiben, die so nicht in der Wirklichkeit existiert, kommt es beim faktualen Schreiben darauf an, Ausschnitte aus der Wirklichkeit […]
Volker Lilienthal, Irene Neverla (Hg.): „Lügenpresse — Anatomie eines politischen Kampfbegriffs“
Macht man es sich zu einfach, wenn man die Sprechchöre des entrechteten rechten Pöbels, jenes „Lü-gen-pres-se! Lü-gen-pres-se!“, als das abtut, was es zu sein scheint: geschmacklose Pöbeleien? Der kollektiv und stereotyp gegrölte Vorwurf, Lügen zu verbreiten, hat Tradition, allerdings keine schöne. Jahrzehntelang traute man sich nicht, zurecht. Doch plötzlich hatte sich einer getraut, dann ein […]
Heinrich Geiselberger (Hg.): Die große Regression — Eine internationale Debatte über die geistige Situation der Zeit“
„Hic sunt leones“ (hier leben die Löwen): Mit diesen Worten markierten Kartographen jene unbekannten, weißen Flecken auf ihren Landkarten. Keiner wusste, wie es dort aussah und wer dort lebte. Solche weißen Flecken auf den Landkarten weiten sich seit einigen Jahren aus; es sind keine unbekannten Länder, sondern Regionen ohne Staatlichkeit, die durch Krieg und Terror […]