Konrad Merz: „Ein Mensch fällt aus Deutschland“
Es ist ein schmales Buch, äußerlich beinahe unscheinbar, doch innerlich ein Dokument von eruptiver politischer und menschlicher Wucht: Ein Mensch fällt aus Deutschland von Konrad Merz, erstmals 1936 im Amsterdamer Querido Verlag erschienen, gehört zu den eindringlichsten Zeugnissen der deutschen Exilliteratur. Es ist der Bericht eines Ausgestoßenen, eines Flüchtlings, eines „Gefallenen“ – nicht im militärischen, […]
Wolfgang Benz: „Exil – Geschichte einer Vertreibung 1933-1945“
Wolfgang Benz, einer der renommiertesten deutschen Historiker der Gegenwart, legt mit Exil. Geschichte einer Vertreibung 1933–1945 ein umfassendes Werk vor, das sich der Geschichte der Emigration aus dem nationalsozialistischen Deutschland widmet. Sein Buch ist eine eindrucksvolle Analyse eines bislang oft randständig behandelten Aspekts der NS-Zeit und beleuchtet mit großer Empathie und analytischer Schärfe die Schicksale […]
Juri Felsen: „Getäuscht“
Juri Felsen, geboren 1894 in Sankt Petersburg als Nikolai Freudenstein, war ein russischer Schriftsteller, dessen literarisches Schaffen lange Zeit in Vergessenheit geraten war. Erst in den letzten Jahren wurde sein Werk wiederentdeckt und gewürdigt. Nach der Russischen Revolution emigrierte er 1921 nach Europa und ließ sich 1923 in Paris nieder. Dort etablierte er sich als […]
Heike Specht: „Die Frauen der Familie Feuchtwanger — Eine unerzählte Geschichte
Die Bedeutung der Frauen in einer Familie ist ein oft unterschätztes Thema, das jedoch zentrale Bedeutung für das Verständnis sozialer Strukturen und individueller Erfolge hat. Das Motto „Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine Frau“ verdeutlicht die oft verborgene, aber entscheidende Rolle, die Frauen im Hintergrund spielen. Am Beispiel der Frauen der Familie Feuchtwanger, einer bedeutenden […]
Gilda Sahebi: „Wie wir uns Rassismus beibringen — Eine Analyse deutscher Debatten“
Rassismus ist nicht angeboren, sondern wird erlernt. Diese einfache Wahrheit ist der Schlüssel zum Verständnis und zur Bekämpfung von Vorurteilen und Diskriminierung. Doch wie genau erlernen wir rassistisches Denken und Verhalten? Die Antwort liegt in der Art und Weise, wie unsere Gesellschaft strukturiert ist und wie wir als Individuen in dieser Gesellschaft agieren. Das vorliegende […]
Magali Nieradka-Steiner: „Exil unter Palmen – Deutsche Emigranten in Sanary-sur-Mer“
Thomas Mann, in einem Korbstuhl auf einer schattigen Terrasse sitzend, im kurzärmeligen weißen Hemd und heller Hose, direkt in die Kamera blickend, nicht lächelnd, dennoch entspannt schauend. Das Foto hinterlässt den Eindruck eines Mannes, der zwar nicht freiwillig an diesem Ort zu weilen, der sich jedoch durchaus mit den Zeitumständen arrangiert zu haben scheint. So […]
Deborah Vietor-Engländer: „Alfred Kerr – Die Biographie“
Die Schwester der Autorin, Shulamit Engländer Amir, wurde mit zwölf Jahren durch einen Kindertransport von Prag ins englische Exil gebracht und gerettet. Sie empfahl der jüngeren Schwester die Lektüre des Jugendromans „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ (1971) von Kerrs Tochter Judith. Dadurch inspiriert, begann sich die renommierte Literaturwissenschaftlerin mit dem Leben und Werk von […]
Jörg Später: “Siegfried Kracauer – Eine Biographie”
Jörg Später ist Historiker und Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Freiburg. Er hat jetzt im Suhrkamp-Verlag vorgelegt, worauf viele Intellektuelle gewartet haben, auch wenn sie es vielleicht selbst nicht gewusst haben: die erste umfangreiche Biographie von Siegfried Kracauer. Kracauer ist den meisten bekannt als Filmtheoretiker: Seine Abhandlung Von Caligari […]
Hannah Arendt: „Wir Flüchtlinge“
Ist Hannah Arendts Essay von 1943 in der Lage, einen Beitrag zur Diskussion um die Situation der Flüchtlinge in Deutschland zu liefern? – Diese Frage mag man sich spontan stellen, wenn man das schmale Bändchen aus der „Was bedeutet das alles?“- Reihe des Reclam-Verlages in der Buchhandlung entdeckt. Jüngst als Monografie aufgelegt, soll Arendts Text […]
Britta Böhler: „Der Brief des Zauberers“
Zürich 1936. In Küsnacht sitzt der Zauberer im Exil und schreibt einen Brief an die Neue Zürcher Zeitung, der sein Leben grundlegend verändern sollte – noch einmal, endgültig. Thomas Mann kehrte 1933 von einer Winterreise nach Arosa nicht mehr nach Deutschland zurück. Zu gefährlich war es für ihn dort geworden. In der Schweiz suchte seine […]
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