David Papineau (Hg.): „Philosophie“
Am: | April 20, 2011
Was an diesem Buch als erstes verwundert ist sein ungewöhnliches Format und seine Aufmachung. Ist das ein Lehrbuch? Ein Bildband? Ein Buch für Schüler oder eher für Studenten?
Der großformatige Band „Philosophie“, herausgegeben von David Papineau im renommierten Primus-Verlag, könnte auf den ersten Blick ebenso gut ein Bildband über die Pflege von Zimmerpflanzen oder ein Erdkunde-Schulbuch sein. Aber man soll ein Buch ja nicht nach seinem Einband beurteilen, und deshalb gehen wir sogleich zum Inhalt über, auch wenn die Form zweifellos irritiert.
Das Buch unterteilt sich in sechs Abschnitte, für deren Inhalt jeweils ein Autor verantwortlich zeichnet. Das große Gebiet der Philosphie wird somit in handlichere Stücke unterteilt: Welt – Geist und Körper – Wissen – Glauben – Ethik und Ästhetik – Gesellschaft.
Schon haben wir eine Grundidee davon erhalten, wie sich das Buch der komplexen und eigentlich in einem einzigen Buch nur schwer abdeckbaren Wissenschaft der Philosophie widmen möchte.
Auch wenn uns der französisch anmutende Name des Herausgebers (Papineau) zunächst in die Irre führt, verrät ein Blick auf die Druckrechte, womit wir es zu tun haben. Das englische Original „Philosophy“ erschien bereits 2004 im Britischen Verlagshaus Duncain Baird Publishers und vereint also die Aufsätze von acht englischsprachigen Philosophen aus England, Kanada und den USA:
Tim Crane unterrichtet und forscht in Cambridge, Jesse Prinz ist Professor an der City University of New York, Adam Morton an der University of British Columbia in Vancouver; John Cottingham ist emiritierter Professor für Philosophie an der University of Reading, Brenda Almond lehrt an der University of Hull und ist Präsidentin der “Philosophical Society of England”, und Jonathan Wolff beschäftigt sich am University College London mit Philosophie.
Und auch David Papineau ist selbst Philosoph und Professor für Wissenschaftstheorie am King’s College in London. Papineaus Hauptarbeitsgebiet ist neben der Wissenschaftstheorie die Philosophie des Geistes, in der er an einer naturalistischen Theorie des Bewusstseins arbeitet. Er wuchs in Trinidad, England und Südafrika auf und unterrichtet seit 1974 an verschiedenen englischen Universitäten; seit 1990 ist er am King’s College in London.
Nimmt man all diese Informationen zusammen, so wird schnell klar, dass dieses Buch trotz seines seltsamen visuellen Auftritts prall gefüllt ist mit philosophischen Erkenntnissen und hochkarätigen Einführungen zu den genannten Themen.
Wer sich mit Philosophie beschäftigt und sich über den aktuellen Stand der anglo-amerikanisch-kanadischen Wissenschaften auf diesem Gebiet informieren möchte, erhält mit diesem etwas unhandlichen Buch ein hervorragendes Einführungswerk.
Erinnern sowohl Layout als auch die Innen-Aufmachung des Buches an frühere TimeLife-Bildbände, so sind die Inhalte dieser Grundlagentexte hervorragend recherchiert und auf den Punkt gebracht. Lassen Sie sich also nicht abschrecken und kaufen Sie dieses Philosophie-Buch! Die Lektüre ist lohnenswert und regt zum Nachdenken an – über Gott und die Welt und das Universum und einfach alles…
Autor: David Papineau (Hg)
Titel: „Philosophie“
Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
Verlag: Primus Verlag
ISBN-10: 3896785656
ISBN-13: 978-3896785657
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