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Rezensionen von Büchern aus den Kultur- und Geisteswissenschaften

Ulla Berkéwicz: „Vielleicht werden wir ja verrückt. Eine Orientierung in vergleichendem Fanatismus“

Am: | August 24, 2009

Ulla Berkéwicz: "Vielleicht werden wir ja verrückt."Haben wir den Verstand verloren? Wieso scheint in vielen Teilen der Welt – im Nahen Osten wie im Westen – der Fanatismus auf dem Vormarsch zu sein?

Ulla Berkéwicz versucht in ihrem spektakulären Essay „Vielleicht werden wir ja verrückt“ zu provozieren. Vor allem aber soll ihre Streitschrift aufrütteln und unsere Gesellschaft wach werden lassen für die Zusammenhänge von Technokratie, Sinnentleerung und religiösem Fanatismus.

Dabei fängt sie bei den religiösen Quellen an und studiert Talmud, Bibel und Koran. Die Autor spürt den Christentum, Islam und Judentum innewohnenden Gemeinsamkeiten und der bei allen vorhandenen Tendenz zur Selbstaufgabe des Einzelnen nach. Ihre Analyse verbindet die Autorin mit Erlebtem und Erzähltem.

Berkéwicz lebt in Frankfurt als Schriftstellerin, und der hier vorliegende, 120 Seiten starke Essay erschien erstmals 2002 – im Jahr nach den Anschlägen auf das World Trade Center in New York. Von den Anschlägen, al-Qaida, dem Irak-Krieg und dem „Kampf gegen den Terror“ ist in ihrem Text jedoch nicht die Rede. Vielmehr geht es um die religiösen Wurzeln des Fanatismus in allen drei monotheistischen Religionen.

In einer Melange aus erzählter Geschichte, eigenen Erfahrungen, Fakten aus der Welt des Nahen Ostens und die Verknüpfung mit Christentum, Islam und Judentum schafft es die Autorin, sich dem komplexen Thema zu nähern und die Grenze objektiver Betrachtung durch die Einbeziehung des subjektiven Erfahrungshorizontes bewusst zu überschreiten.

 

Autor: Ulla Berkéwicz
Titel: „Vielleicht werden wir ja verrückt. – Eine Orientierung in vergleichendem Fanatismus“
Broschiert: 121 Seiten
Verlag: Verlag der Weltreligionen im Insel Verlag
ISBN: 3458720111
EAN: 978-3458720119

 

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