Dietmar Hübner: „Zehn Gebote für das philosophische Schreiben“
Am: | März 8, 2012
Wer als Studienanfänger eine erste Hausarbeit im Fach Philosophie zu verfassen hat, steht vor besonderen Herausforderungen. Anders als in anderen geisteswissenschaftlichen Fachbereichen ist die Philosophie als „Schule des Denkens“ und als ehemalige Königin der Wissenschaften nicht nur ein Wissensgebiet, sondern gleichzeitig eine Geisteshaltung.
Philosophie als Studium dient nicht nur der Anhäufung von Wissen, sondern in erster Linie der Einübung in ein eigenständiges Denkens sowie in die Techniken des philosophischen Argumentierens. Daher verwundert es nicht, dass an Hausarbeiten (und später an Referate, Vorträge und Abschlussarbeiten) andere Maßstäbe angesetzt werden als z.B. in den Fächern Germanistik, Geschichte oder Kunstgeschichte.
Dr. Dietmar Hübner ist Professor für Praktische Philosophie an der Universität Hannover. Er kennt die Probleme der Studienanfänger im Umgang mit philosophischen Themen aus erster Hand. Die wissenschaftliche Arbeit ist nicht selten geprägt von einer großen Unsicherheit bezüglich der an den Studenten gestellten Anforderungen und Erwartungen.
Eine philosophische Arbeit beginnt, wie jede andere wissenschaftliche Arbeit auch, mit der Suche nach einem geeigneten Thema. Bereits hier tun sich die ersten Fehlerquellen auf. Ein zu weit gefasstes Thema führt zu oberflächlichen Ergebnissen, während ein zu eng gefasstes Thema gerade den Studienanfänger leicht überfordert, weil er nicht genau weiß, welches Wissen er beim Leser voraussetzen kann, und gleichzeitig selbst der Gefahr ausgesetzt ist, den speziellen Ausschnitt aus seinem Wissensgebiet aus Unwissenheit in einen falschen Zusammenhang einzuordnen.
Die Struktur der Arbeit, der Stil und anderen Formalia sind genau so entscheidend für den Erfolg wissenschaftlichen Schreibens wie der richtige Umgang mit den Quellen, den Bibliothekskatalogen und dem Internet.
All diese Punkte beschreibt Hübner in einem bewusst leicht verständlich gehaltenen Stil, was allein schon eine große Hilfe für den Studienanfänger darstellt. Der besondere Bezug zum Studium der Philosophie wird vor allem an den gewählten Beispielen dieses kleinen, praktischen Taschenbuchs deutlich.
Den entscheidenden Unterschied zu anderen Formen der wissenschaftlichen Arbeit betont der Autor jedoch in den Abschnitten zur Souveränität, zur Gedankenführung und dem Urteil des Verfassers einer wissenschaftlichen Arbeit. Der richtige Umgang des Studenten mit diesen Besonderheiten einer philosophischen Arbeit sind entscheidend für den Erfolg seiner Arbeit.
Wie in allen Dingen so macht auch im philosophischen Schreiben die Übung den Meister. Damit diese Üben gleich zu Beginn des Philosophiestudiums in die richtigen Bahnen gelenkt wird, dafür sorgt dieses 80-seitige Büchlein von Dietmar Hübner. Seine „Zehn Gebote für das philosophische Schreiben“ sind ein Muss für jeden Studienanfänger. Aber auch fortgeschrittene Semester finden in ihm eine knappe Erinnerung an die wichtigsten Regeln wissenschaftlichen Schreibens.
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Autor: Dietmar Hübner
Titel: „Zehn Gebote für das philosophische Schreiben“
Taschenbuch: 80 Seiten
Verlag: UTB GmbH
ISBN-10: 3825236420
ISBN-13: 978-3825236427
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